Farbpsychologie

Hirnforscher haben in enger Zusammenarbeit mit Marketing-Soziologen festgestellt: Jede Farbe transportiert eine emotionale Botschaft für unser Gehirn. Außerdem werden Kaufentscheidungen bis zu einem Anteil von 95% von unserem Unterbewusstsein gesteuert. 

Flotte Lieselotte. Warum sind wir gelb schwarz? Weil’s so gut ausschaut oder? 😀

Klar, das sowieso. Aber Gelb verbinden wir gerne mit der Sonne, die Sonne ist warm, vermittelt gute Laune, Kreativität, Offenheit und das Streben nach Freiheit. Zielgruppen die großen Wert auf einen hilfreichen und freundlichen Service legen, fühlen sich daher von stimmungsaufhellenden Farben besonders angesprochen. Genau das was wir vermitteln wollen, oder? Und durch die Mischung mit Schwarz, unterstreichen wir die Farbe Gelb und wirken damit eleganter.

Wenn du jetzt an Facebook, Twitter, LinkedIn und Tumblr denkst, welche Farbe kommt dir da in den Sinn? An Blau natürlich. Und das nicht ohne Grund: Blau wird in der Psychologie mit Kompetenz, Produktivität, Standhaftigkeit und Vertrauen verbunden. Blau vermittelt auch ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe. 

Genau deshalb werden Blautöne gerne von großen Unternehmen wie Banken und Versicherungen genutzt, da es wenig aufdringlich wirkt und mit Beständigkeit assoziiert wird. 

Wie sieht es mit Orange aus?

Da denkt man zum Beispiel direkt an Fanta. Macht halt auch Sinn, da die Farbe in fast allen Sprachen mit der Frucht identisch ist und man direkt den erfrischenden Geschmack im Mund hat. 

Orange verbindet man gerne mit Energie, Aufregung und Wärme. Dennoch sollte man genau diese Farbe sehr bewusst wählen oder eben NICHT wählen. Denn obwohl Orange oftmals “billig” wirkt, gilt es auch als Warnfarbe. Sie kommt zum Beispiel in Naturmaterialien nicht vor und wird daher von uns Menschen als unnatürlich angesehen. Fast alles was orange ist, ist Plastik und Plastik = billig. 

Vielleicht ist es an dieser Stelle noch wichtig zu erwähnen, dass es auch immer auf die Farbnuance ankommt. Ein Pastell Orange kann nämlich im Gegensatz zum kräftigen Orange sehr beruhigend wirken. 

… Jetzt eine Frage in die Runde: Rot. Welche Marken kommen euch da in den Sinn? Ab Oktober dürfen wir ja dann wieder Weihnachtslieder hören. Verständlich, vor allem verbindet man Rot auch immer mit Weihnachten. Und Weihnachten mit Coca Cola. Weiße Aufschrift – roter Hintergrund. War bestimmt kein Zufall oder?

Was noch interessant ist: Wusstest du, dass Rot in der Lage ist, die Herzfrequenz zu erhöhen? Wenn also Aufmerksamkeit auf ein Design Element gelenkt werden soll, ist Rot die richtige Farbe. Rot wird im Allgemeinen mit Lust, Erregung, Liebe und Energie in Verbindung gebracht. Die Farbe hat aber auch starke negative Assoziationen wie Krieg, Feuer, Gewalt und Wut. 

Und Gefahr (Stoppschild). Rot empfiehlt sich daher als eine Akzentfarbe zu verwenden und die Regel “Weniger ist mehr” darf man hier definitiv beachten. 

Zum Abschluss der heutigen Folge widmen wir uns noch den Naturtönen wie grün und braun. Erdtöne in Kombination mit Grün eignen sich nämlich sowohl zum Entspannen und zentrieren als auch für Geschäftsräume und Hotels. 

Grün wird auch gerne mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht, was gerade im Jahr 2021 zu beachten ist. Leute mit Umweltbewusstsein bezeichnen sich zum Beispiel als “Grün”, daher ist es sicher kein Fehler, die Farbe in die Farbpalette aufzunehmen wenn zum Beispiel ein nachhaltiges Produkt bewerben will. 

So, das war jetzt halt erst der Anfang in der Welt der Farbpsychologie. Dieses Thema ist so vielfältig und komplex, da könnten wir noch Stunden weiterschreiben. Es ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema, und jedes mal wenn wir für Corporate Designs recherchieren lernen wir neue interessante Fakten über, ja uns Menschen und wie wir so ticken. 

Farben strategisch zu verwenden, ist weitaus mehr als nur das auszuwählen was deiner Meinung nach gut aussieht. Schließlich sind Geschmäcker verschieden, und wir sollten uns immer Fragen: Wer ist meine Zielgruppe und welche Botschaft will ich mit meiner Marke vermitteln?